Kein Fall für den Restmüll
Lampen werden als eigene Sammel- und Verwertungskategorie der Elektroaltgeräte angesehen. Altlampen in haushaltsüblichen Mengen können unentgeltlich bei kommunalen Sammelstellen in Österreich oder beim Neukauf einer Lampe (1:1-Fall) beim Händler abgegeben werden. Nicht mehr haushaltsübliche Mengen können an einer der rund 100 UFH-Sammelstellen in Österreich abgeben werden.
Als so genannte Dual-Use-Geräte, also Geräte, die sowohl im Haushaltsbereich als auch im gewerblich/industriellen Bereich eingesetzt werden können, müssen kommunale Sammelstellen diese unentgeltlich annehmen, getrennt sammeln und an die bestehenden Sammel- und Verwertungssysteme weitergeben. Die Verwertung erfolgt aktuell bei Österreichs einziger Lampenverwertungsanlage, der Firma Saubermacher.
In der EAG-Geräteliste im Download-Bereich sehen Sie, welche Lampen Dual-Use-Geräte sind.
Recycling & Verwertung
Die Recyclingbranche hat für die Verwertung von Gasentladungslampen unterschiedliche Verfahren entwickelt. Die Experten unterscheiden hier zwischen Zerlege- und Shredderverfahren, Trocken- und Nassverfahren sowie mobilen oder stationären Recyclinganlagen. Für alle Verfahren gilt: Das enthaltene Quecksilber muss aus den Lampen entfernt und gesondert behandelt werden. Ziel ist die Rückgewinnung und Entsorgung als gefährlicher Abfall.
Stabförmige Leuchtstofflampen machen mit rund 80% den Löwenanteil des Recyclings von Gasentladungslampen aus. Das gereinigte Glas (80% der gesamten Lampenmasse) kann von den Lampenherstellern direkt für die Produktion neuer Lampen eingesetzt werden. Metallische Bestandteile (z.B. Alu-Endkappen) gelangen zur Metallaufbereitung. Der Leuchtstaub wird über Filtereinrichtungen abgeschieden und muss derzeit noch als gefährlicher Abfall entsorgt werden. Es wird jedoch intensiv an Methoden geforscht, um die darin enthaltenen Stoffe – neben Quecksilber noch diverse seltene Erden – zurückzugewinnen. An der Erhöhung der Recyclingquote wird laufend gearbeitet. Innovative Maßnahmen, Forschung und Entwicklung stellen sicher, dass der Verwertungsgrad beim Lampenrecycling stetig steigt.
Vorsicht bei quecksilberhaltigen Energiesparlampen?
Die Energiesparlampe bricht beim Auswechseln. Was ist zu tun? Zunächst gilt es, Ruhe zu bewahren. Grundsätzlich ist die in Energiesparlampen enthaltene Menge an Quecksilber sehr gering (ca. 2,5 mg) und es gibt nur eine Möglichkeit, mit diesem Quecksilber in Kontakt zu kommen: Zerbricht die Lampe, kann auch das Entladungsrohr zerstört werden. Die Quecksilberkonzentration, der man dabei ausgesetzt sein kann, liegt in fast allen Fällen unterhalb der geltenden Grenzwerte und ist somit sehr gering. Wir haben hilfreiche Tipps für Sie zusammengefasst.
8 hilfreiche Tipps bei zerbrochenen Energiesparlampen:
- Wenn die Lampe in einer Leuchte zerbrochen ist, trennen Sie zuerst die Leuchte vom Stromnetz, um Stromschläge zu vermeiden.
- Lüften Sie den Raum (10-15 Minuten Stoßlüftung).
- Schneiden Sie sich nicht an den Glasscherben. Tipp: Ziehen Sie Einweg- oder Haushaltshandschuhe an.
- Sammeln Sie alle Teile der Lampe auf, möglichst durch Aufkehren.
- Nutzen Sie ein angefeuchtetes Einweghaushaltstuch oder auch ein Stück Klebeband, um kleine Stücke und Staub aufzunehmen.
- Wenn die Oberfläche es erfordert, beispielsweise bei einem Teppich, verwenden Sie einen Staubsauger. Entsorgen Sie den Staubsaugerbeutel.
- Verpacken Sie Lampenreste, Einwegtücher usw. in einem festverschließbaren Plastikbeutel.
- Entsorgen Sie sowohl zerbrochene als auch nichtfunktionsfähige Lampen bei der nächsten Altlampen-Sammelstelle.
Wissenswertes rund um Quecksilber:
- Das Einatmen von Quecksilberdampf ist die häufigste Aufnahmeart von Quecksilber in den Körper.
- Sie haben aber genug Zeit, alles in Ruhe zu reinigen, denn bei Raumtemperatur verdampft flüssiges Quecksilber nur sehr langsam.
- Bei einer zerbrochenen Lampe kann das Quecksilber an den Bruchstücken haften und über die Zeit in der Wohnung verdampfen. Das können Sie durch die oben genannten einfachen Maßnahmen verhindern.
- Wenn Sie die Lampenbruchstücke sorgfältig aufnehmen, in einem Plastikbeutel dicht verschließen und bis zur Entsorgung außerhalb Ihrer Wohnung lagern, ist das Quecksilber nicht im Raum. Es drohen also keine Gesundheitsgefahren.
Wie können Sie Lampenbruch vermeiden?
Mit diesen Tipps beugen Sie Missgeschicken vor:
- Wenn Sie eine Lampe wechseln möchten, trennen Sie zuerst die Leuchte vom Stromnetz (ausschalten), um Stromschläge zu vermeiden. Wechseln Sie Lampen nur in kaltem Zustand.
- Fassen Sie Energiesparlampen beim Wechseln am Kunststoffsockel oder ggf. am Hüllkolben an, nicht an den Entladungsrohren. Diese sind bruchempfindlich.
- Wickeln Sie die alte Lampe bis zur Rückgabe in ein weiches Tuch, in Zeitungspapier oder bewahren Sie sie in einem geeigneten Behälter auf (Karton, Plastikbeutel).
- Nehmen Sie die neue Lampe erst unmittelbar vor dem Eindrehen in die Fassung aus der Verpackung.
Gut zu wissen
Einen besonders guten Schutz vor Lampenbruch bieten Energiesparlampen in Glühlampendesign mit einem Hüllkolben aus Kunststoff oder Glas. Hier ist das Entladungsrohr, das das Quecksilber enthält, weitgehend vor Bruch geschützt. Diese Vorteile in Form und Sicherheit gehen einher mit einem etwas verlangsamten Anlaufverfahren.
Qualität zahlt sich aus
Wenn Sie hochwertige und langlebige Produkte einsetzen, reduzieren Sie von vornherein Quecksilber und minimieren das Risiko, dass Lampen beim Wechsel zu zerbrechen. Zum Beispiel spart eine Lampe mit 15.000 Stunden Lebensdauer im Vergleich zu zweieinhalb Lampen mit je 6.000 Stunden über 50% Quecksilber und ca. 60% Material ein.
Weitere Informationen finden Sie unter UFH und Saubermachen.